Heute schreibe ich einen eigenen Beitrag zu meinem Aufruf zur Blogparade "Was bringt dich auf die Palme?"
Was also bringt mich auf die Palme? Was ist mein "Palmen-Trigger?"
Hätte man mir diese Frage noch vor einigen Jahren gestellt, wäre mir sofort viel mehr eingefallen. Denn ich habe mich viel und oft über Vieles aufgeregt. Habe mich viel be-schwert. Oft als erstes das gesehen, was NICHT funktioniert. Vielleicht habe ich auch sogar danach gesucht. Frei nach dem Motto "Wer suchet, der findet."
Von all diesen Dingen, die ich gefunden hatte, habe ich dann auch gerne Anderen erzählt und mit jedem Mal des Erzählens erlebte ich diese Geschichte neu. So als hätte ich es gerade erst erlebt. Warum habe ich all die Geschichten weiter erzählt, die Ärger und Wut hervorrufen? Vielleicht wollte ich es mir von der Seele reden und vielleicht dachte ich, dass es dann leichter würde. Wurde es aber definitiv nicht. Im Gegenteil, ich hatte länger etwas davon. Vielleicht wollte ich jedoch auch einfach nur Aufmerksamkeit??
Mein armer Körper.
Heute weiß ich, wie viel Stresshormone ich jedes Mal in meinem Körper produziert habe, wenn ich anderen von meinem Ärger erzählte. Nachts konnte ich dann von diesem Adrenalin-Cocktail nicht schlafen und kaute zähneknirschend alles nochmal durch. Kieferschmerzen und Co. am nächsten Morgen waren normal. Mit nächtlicher Regeneration hatte das nichts zu tun.
Ich gestehe: Ich hatte eine absolute Vorliebe für Drama.
Als wäre das die Würze des Lebens.
Drama, Ärger und Streiten waren für mich damals fast wie eine Gewohnheit. Übernommen in und von meiner Familie. Dort wurde viel gestritten. Ständig. Über fast alles. Es ging ihnen um Ge-recht-igkeit. Es ging immer ums recht haben und recht haben kann ja schließlich nur einer. Deshalb musste man streiten. War wütend. War laut. Irgendwie war das normal für mich.
Passiert auf der Autobahn ein Unfall, entsteht meistens ziemlich schnell ein Stau.
Nicht weil etwas die Weiterfahrt versperrt, sondern weil die Menschen sehen wollen, was da passiert ist. Meistens erzählen sie dann später anderen, was sie gesehen haben. "Stell dir mal vor, was ich heute erlebt habe."
Ich frage mich wirklich gerade, ob mein Leben damals so wenig spannend war, wenn ich so gerne von dramatischen Erlebnissen berichtet habe?
Wer viel meckert, bekommt mehr Mecker-Gründe.
Diesen Satz hörte ich neulich von einer Freundin.
Wow, wie wahr das ist!
Und wenn ich viel dankbar bin, bekomme ich mehr Gründe, dankbar zu sein :-)
Sorry, ich schweife etwas ab.
Was also triggert mich heute noch hoch auf die Palme bzw. was nervt mich?
- Wenn ich morgens am Strand sehe, wie viele Leute am Vortag oder -abend ihren Müll am Strand verteilt haben.
(ich wohne da, wo andere Urlaub machen) - Wenn die Technik nicht funktioniert und mir die Zeit im Nacken sitzt, weil ich wieder auf den letzten Drücker etwas fertigstellen will bzw. muss.
- Wenn ich für eine Dienstleistung bezahle, die nicht geliefert wird.
- Wenn ich im Auto überholen will und der andere Gas gibt.
Willst du recht haben oder glücklich sein?
Ziemlich wahr für mich. Denn ich kann nicht beides. Denke ich an die Zeit mit meiner streitsüchtigen Familie zurück - keiner von ihnen war glücklich. Und wenn man keine Lust auf Streit hatte, stimmte nach ihrer Ansicht etwas nicht mit einem.
Wie ist es heute in meiner Welt?
Heute lege ich mich lieber unter eine Palme, als hochzuklettern.
Oder ich klettere hoch, um den Aus- und Weitblick zu genießen.
Heute stehe ich auf Leichtigkeit, anstatt mich freiwillig zu be-schweren.
Alles das heißt nicht, dass man mit mir alles machen kann.
Ich sage durchaus, wenn mir etwas nicht passt.
Recht haben ist mir jedoch nicht mehr wichtig. Zumindest meistens ;-)
Fazit:
Eigenlob soll ja angeblich stinken. Jedoch bin ich mir gerade selbst dankbar, dass ich mir in meiner Blogparade die Frage gestellt habe, was mich wirklich nervt. Und vor allem, mich dann zu fragen, wie lange ich es in meiner Welt behalten möchte und ob ich es vielleicht noch weiter durchkauen und ausdehnen möchte.
Irgendwas hat immer das Potenzial, zu nerven.
Aber muss ich immer etwas damit machen?
Und wie schnell und leicht kann ich darüber hinaus gehen, um mehr von dem zu sehen, was da noch ist?
Am Strand nehme ich nun oft eine Tüte mit und sammle den Müll einfach ein, der mich nervt.
Dafür wurde ich neulich prompt von einer Möwe angemeckert :-)
Hinweis für deinen Kommentar:
Wenn du magst, füge sehr gerne im Textfeld Deine E-Mail-Adresse ein. Danke.
Herzliche Grüße
Katharina
Leben darf einfach sein.
Kommentar schreiben
Susanne Wagner Atemsinn (Mittwoch, 07 August 2024 06:26)
Liebe Kathararina
Da teilen wir doch einige Trigger! Finde ich eine gute Frage: «Willst du immer Recht haben oder glücklich sein?» Meine Antwort wäre da spontan: Beides!
Gruss
Susanne